Schuleinführung unter besonderen Bedingungen
Vom Löwen, der nicht schreiben konnte – Schuleinführung unter besonderen Bedingungen
Am Samstag, dem 29. August 2020 wurden in Sachsen die neuen Schüler*innen in die Schulen aufgenommen. Auch unter Pandemiebedingungen sollte es für die Familien und Erstklässler*innen ein unvergesslicher Tag werden, das lag unserem Kollegium besonders am Herzen. An unserer Glashütter Grundschule planten wir deshalb für jede Klasse einen Extratermin zur Aufnahme in die Reihen der Lernenden. In kleinem Rahmen mit den Eltern und Geschwistern fand in der wunderschönen Aula die Schulaufnahmefeier mit dem Theaterstück „Vom Löwen, der nicht schreiben konnte“ statt, welches die neuen Viertklässler einstudiert hatten.
Mit großem Staunen verfolgten die Eltern und Schulanfänger*innen den Ablauf des Stückes:
Der Löwe verliebte sich auf den ersten Blick in eine umwerfend schöne lesende Löwin. So einer feinen Dame kann man natürlich nicht sofort einen KUSS geben, sondern muss mit Liebesbriefen um sie werben. Das ist leichter gesagt als getan, wenn man nicht schreiben kann. Da ist guter Rat teuer, aber dennoch findet sich schnell eine Lösung ….
Der Löwe bittet die Tiere im Dschungel um Hilfe: die Affen, das Nilpferd, der Mistkäfer, die Giraffe, das Krokodil und der Geier helfen beim Schreiben eines Liebesbriefes, doch nie ist der Löwe zufrieden. „So hätte ich das nie geschrieben!“, brüllt der Löwe, wenn er erfährt, was im Brief steht. Die Tiere hatten natürlich entsprechend ihren Gegebenheiten Klettertouren, Tauchgänge, Ausflüge zum Misthaufen oder Rundflüge für das erste Treffen vorgeschlagen. Was nun?
Als der verliebte Löwe laut nachdenkt, was er der Löwin alles schreiben würde, hört diese zufällig mit und ist entzückt. Schnell bietet sie an, ihm das Lesen und Schreiben beizubringen, denn in Zukunft haben sie ja sooo viel Zeit dafür.
Nachdem der Applaus verklungen war, wollten die Kinder nicht nach Hause zum Feiern gehen, denn es fehlten natürlich die ZUCKERTÜTEN. Hier wartete eine weitere Überraschung auf die Kinder der Klassen 1a und 1b sowie auf ihre Eltern und Geschwister – ein Zuckertütenautomat. Dieser spuckte nach anfänglichen Schwierigkeiten und kleinen zwischenzeitlichen Überforderungen, wo es nur einen Kohlkopf, eine Minitüte oder sogar eine Toilettenpapierrolle gab, dennoch für jeden eine wunderschöne Zuckertüte aus.
Für alle Beteiligten war es eine rundum gelungene Sache: Die Eltern hatten die Gelegenheit 45 Minuten die Aufmerksamkeit vollständig ihrem Schulanfängerkind zu widmen, die neuen Erstklässler*innen konnten sich störungsfrei auf das Theater und die eigene tolle Zuckertüte konzentrieren, die Schauspieler und Regisseurinnen waren glücklich, dass alles reibungslos funktioniert hatte, die Kolleginnen im Hintergrund mussten keine Pannen beheben und der Konstrukteur des Zuckertütenautomaten war von der Funktion seines Gerätes vollständig beglückt.
Im Namen der Kolleginnen und des Kollegen wünsche ich allen Neulingen und „alten Hasen“ an unserer Grundschule viel Freude und Erfolg beim Lernen, Experimentieren und Ausprobieren!
T. Ruppert